Mitglieder 22.04.2021

Mitglied Atelier Markgraph: Fünf Fragen an das Führungs-Trio

„Wir lieben Frankfurt“

Fantastisch vielfältig, unaufgeregt, sympathisch – und mit Luft nach oben beim selbstbewussten Auftritt: So beschreiben Tom Schubert, Lars Uwe Bleher und Stefan Weil unseren Kreativstandort. Die eingefleischten Frankfurt-Fans gehören mit ihrem Unternehmen Atelier Markgraph nicht nur zu den innovativsten Dienstleistern in FrankfurtRheinMain, sondern hinterlassen mit ihren „Kommunikation im Raum"-Projekten auch immer wieder prägende Eindrücke im regionalen Gedächtnis. Von der Drohnen-Show bis zur Messe-Bespielung der Festhalle oder urbanen Interventionen und musealen Ausstellungskonzepten. Wie sie das schaffen und welche Projekte gerade in der Pipeline sind, erzählen sie im aktuellen Mitglieder-Interview.

Was ist das Geheimnis Eures Erfolgs – seit über drei Jahrzehnten? Und wie schafft Ihr es aktuell, gut durch die Corona-Zeit zu kommen?

Wir haben eine tolle Liste von vertrauensvollen Auftraggebern, die auch in dieser für die Branche sehr, sehr schwierigen Zeit bei uns Aufträge platzieren. Direkt vor der Pandemie haben wir prozessual ein internes Digitalisierungsprojekt erfolgreich abgeschlossen und konnten so unsere gesamten Kreations- und Geschäftsprozesse auch remote wunderbar darstellen. Ein weiterer Faktor ist, dass wir immer mehr an Festinstallation arbeiten, also an dauerhaften „Kommunikation im Raum"-Formaten. Vor allen Dingen verfügen wir über ein wunderbares und – wie wir jetzt gelernt haben – äußerst resilientes 70-köpfiges Team. Unsere Gründer haben uns die Agilität, die wir von jeher leben, mit in die DNA gelegt.

Vor rund fünf Jahren habt Ihr, drei langjährige Mitarbeiter, das Unternehmen übernommen. Wie habt Ihr diesen Generationswechsel gestaltet und Atelier Markgraph seither weiterentwickelt?

Wir haben unser Kunden-Portfolio kontinuierlich und strategisch erweitert und substantiell differenziert. In Bezug auf bestehende und neue Formate konnten wir neue Impulse in der Branche setzen. Beispielhaft sei die letzte IAA in der Frankfurter Festhalle genannt, in der der Messeauftritt zur immersiven Experience wurde – Beyond the Car.

Natürlich ist unsere Ära entscheidend von der fortschreitenden Digitalisierung geprägt, die wir konsequent im Atelier, in unseren Prozessen und in unserem Leistungsangebot reflektieren. Innovation wird dabei zum selbstverständlichen, zwingenden Output.

Euer Unternehmen ist in FrankfurtRheinMain verankert. Mit welchen Projekten konntet Ihr die prägendsten Eindrücke in der Region hinterlassen?

Anlässlich der feierlichen Einweihung der „Neuen Altstadt" realisierten wir 2018 für die Tourismus+Congress GmbH (TCF) die Drohnen-Show „Sternenbilder", auf die wir immer noch sehr stolz sind. Aber auch die vielfältigen kulturellen Projekte im musealen Bereich sollten hier nicht unerwähnt bleiben. Ab März 2021 beschäftigen sich drei Ausstellungen im Historischen Museum mit dem städtischen Grün in Frankfurt. Im Fokus der Ausstellungen „Frankfurter Gartenlust", „Gärtnern Jetzt!" (Stadtlabor) und „Umwelt, Klima & Du" (Junges Museum) stehen die Geschichte und die Gegenwart öffentlicher Parkanlagen und Grünflächen. Die von uns gestalteten Ausstellungen informieren und hinterfragen nicht nur, sondern fordern explizit zum Handeln auf. Auch das MOMEM (Museum of Modern Electronic Music) wird mit einer ersten Ausstellung starten und im Bereich Retail wird es im Sommer einen ersten interessanten Aufschlag von uns geben. Generell möchten wir mit unseren Arbeiten neue, wichtige Impulse in der Innenstadt setzen. Gerade jetzt haben wir im Auftrag der Stadt Frankfurt das Konzept für eine einzigartige urbane Intervention entwickelt, mit der die U-Bahnstation im Hauptbahnhof in ein lang ersehntes „Gastarbeiter-Denkmal" verwandelt wird.

Die Stadt Frankfurt hat gerade einen Masterplan Kreativwirtschaft vorgestellt. Wie seht Ihr das Potenzial der Region als Kreativstandort? Wo liegt der drängendste Handlungsbedarf?

Wir lieben Frankfurt. Frankfurt hat einen fantastischen Mix an interessanten Initiativen und zeigt diese im Vergleich zu anderen (vermeintlich) superkreativen Metropolen-Hotspots sehr unaufgeregt und sympathisch. Trotzdem würden wir uns einen etwas selbstbewussteren Auftritt der Region wünschen. Die Frankfurt Fashion Week mit ihren inhaltlichen Säulen der Nachhaltigkeit und Digitalisierung wird hoffentlich eine Schubkraft entwickeln und Relevanz in der Wahrnehmung auslösen.

Was habt Ihr mit Atelier Markgraph in der Zukunft vor? Auf welche Projekte dürfen wir uns 2021 / 2022 freuen?

Wir drücken natürlich die Daumen, dass die IAA – nun ja in München – wirklich stattfinden wird, zu der wir für einen unserer Auftraggeber einen Beitrag leisten dürfen. Wir werden im Frühsommer das von uns konzipierte und gestaltete Besucherzentrum für das Ötztal in Sölden eröffnen. Wer im Fernsehen Wintersport geschaut hat, konnte unsere Weiterentwicklung der ZDF-Sportformate mitverfolgen. Bereits eröffnet hat gerade ein Seminarzentrum in Österreich, an dem wir maßgeblich beteiligt waren. Ansonsten arbeiten wir weiterhin gerne diskret im Hintergrund und kommunizieren vertragsbedingt nicht alles, an dem wir mit beteiligt sind.

Vielen Dank!

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Zur den Personen

Tom Schubert
Der kaufmännische Geschäftsführer von Atelier Markgraph verfügt über langjährige Erfahrungen in allen Leistungsphasen hochkomplexer Aufträge und hat insbesondere die Weiterentwicklung der Prozesskultur im Atelier nachhaltig geprägt. Bei der Digitalisierung der Arbeitsweise war Tom Schubert federführend.

Lars Uwe Bleher
Ist als Architekt und Kreativ-Partner zusammen mit Stefan Weil für Innovation, räumlich-gestalterische und kommunikative Exzellenz verantwortlich. Im Rahmen seiner Professur an der Hochschule Darmstadt am Fachbereich Architektur leitet er den Bereich Emerging Technologies. Darüber hinaus engagiert er sich national und international als Juror und Keynote-Speaker.

Stefan Weil
Der Kommunikationsdesigner hat in internationalen Network-Agenturen gewirkt, bevor er 1999 zu Atelier Markgraph wechselte. Dort leitet er zusammen mit Lars Uwe Bleher die kreativen Geschicke des Unternehmens. Er ist in der Kreativ- und Kulturszene bestens vernetzt, zudem Gründungsmitglied von AI Frankfurt, bei Rotary Städel und im Beirat der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain aktiv. Die Region und deren Internationalität ist ihm Ansporn und Antrieb.

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