Neumitglied KNETTENBRECH + GURDULIC: Welcome-Interview mit Geschäftsführer Steffen Gurdulic

„Mit Blick auf Wissenschafts- und Innovationsförderung kann die Region von München oder Berlin lernen“

Herr Gurdulic, was zeichnet Ihr Unternehmen aus?

KNETTENBRECH + GURDULIC ist eines der führenden mittelständischen Unternehmen für Entsorgung und Recycling in Deutschland. In zwanzig Jahren sind wir von einem Ein-Mann-Unternehmen zu einer deutschlandweit aktiven Unternehmensgruppe mit mehr als 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an über 30 Standorten gewachsen – und entwickeln uns stetig weiter.

Wir stehen für zuverlässige Dienstleistungen und ein qualitätsbewusstes Recycling, für gute, saubere und sichere Lösungen, die wir effektiv und sorgfältig umsetzen – von Sammlung, Transport und Trennung bis zur Verwertung, Vermarktung und Deponierung von Abfällen verschiedenster Arten. Dabei geben wir nicht nur für unsere Kunden unser Bestes. Für uns steht ein respektvoller, verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur gleichermaßen an vorderster Stelle, denn ökologische Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA. Die gesamte Unternehmensgruppe ist auf Zukunft und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Wir leben tagtäglich unseren Leitspruch: „Alles geben. Für eine saubere und sichere Zukunft.“

Umweltschutz ist für uns keine leere Phrase, sondern ein essentieller Teil unserer Wertschöpfungskette. Wir leiten wertvolle Stoffe wieder zurück in den Wirtschaftskreislauf und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Als Familienunternehmen ist uns außerdem wichtig, niemals unsere Kernwerte aus den Augen zu verlieren, da sie die Basis unseres Erfolgs bilden: Zusammenhalt, Zuverlässigkeit, Respekt, Ehrlichkeit und Begeisterung.

Was treibt Ihre Kunden derzeit besonders um – gerade mit Blick auf Nachhaltigkeit? Welche Zukunftsthemen stehen bei KNETTENBRECH + GURDULIC darüber hinaus ganz oben auf der Agenda?

Ganz klar: Nachhaltigkeit spielt in allen Bereichen des Lebens eine zunehmend größere Rolle. Auch unsere Kunden wünschen sich von uns Nachhaltigkeit – das Interesse am Thema wächst, insbesondere Recycling-Anfragen häufen sich. Der Recycling-Wirtschaft wird zukünftig verstärkt die Aufgabe der Beschaffung von Ressourcen zukommen. Dabei leistet sie als regeneratives System einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufführung von Materialien: Dass die Rohstoffe der Erde endlich sind, wird den Menschen immer deutlicher vor Augen geführt. Daher wird sich der Fokus auf Sekundärrohstoffe verschieben, die durch Recycling und Aufbereitung gewonnen werden. Wir führen also schon heute die Ressourcen der Zukunft der Wiederverwertung zu – und sichern damit eine gewisse Unabhängigkeit von den aktuell noch vornehmlich genutzten Primärrohstoffen.

Im digitalen Zeitalter hängt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen weitgehend davon ab, wie gut ihnen die digitale Transformation gelingt. Prozesse und Arbeitsabläufe zu digitalisieren, ist daher unser erklärtes Ziel für eine weiterhin starke und zukunftsfähige Unternehmensgruppe. Das ist zwar eine Herausforderung, bietet uns aber gleichzeitig neue Chancen und Möglichkeiten, effizienter zu arbeiten und für unsere Kunden einen Mehrwert zu schaffen. Zudem sind digitale Lösungen häufig nachhaltiger – und somit in zweierlei Hinsicht in unserem Interesse.

„Aus Tradition neues Wagen“ – dafür steht KNETTENBRECH + GURDULIC nämlich auch. Wir nehmen sich verändernde Kundenwünsche sehr ernst und sind offen für Innovationen. Unsere zukunftsorientierte Strategie fußt auf ressourcenschonenden Prozessen und nachhaltigem Energiemanagement: Wir treiben die Elektrifizierung unseres modernen Fuhr- und Maschinenparks voran, nutzen Ökostrom und streben in allen Bereichen stets danach, am Puls der Zeit zu sein. Mit dem Bau eines eigenen Müllheizkraftwerkes am Standort Wiesbaden komplettieren wir die Wertschöpfungskette und versorgen die Landeshauptstadt mit wertvoller Fernwärme.

Welche Rolle spielt die Metropolregion FrankfurtRheinMain für Ihr Unternehmen – und für Sie persönlich?

Die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist unsere Homebase: Hier startete unsere Unternehmensgeschichte mit der Gründung in Wiesbaden 2001. Hier sind wir zu Hause. Hier konzentriert sich ein Großteil unserer Tätigkeiten – dies wird insbesondere auch durch unseren hohen Marktanteil in der Region sichtbar.

Für mich persönlich bedeutet das Rhein-Main-Gebiet vor allem Heimat. Meine Familie stammt aus Wiesbaden, wir fühlen uns seit Generationen hier verwurzelt.

Welche Stärken sehen Sie in unserer Region, wo gibt es Verbesserungsbedarf? Wie schlägt sich FrankfurtRheinMain im Vergleich mit anderen Regionen?

Die Region FrankfurtRheinMain ist eine der stärksten Wirtschaftsregionen des Landes und internationaler Knotenpunkt für Menschen, Waren und Finanzen im Herzen von Deutschland. Dabei macht die Region vor allem die diverse Branchenstruktur stark, die sich auch an den Mitgliedern der Wirtschaftsinitiative erkennen lässt. Wir, die hier ansässigen Unternehmen, profitieren von der guten Anbindung, der zentralen Lage und dem in der Region gebündelten Know-how. Trotzdem dürfen wir den Anschluss in der Digitalisierung sowie Forschung und Entwicklung nicht verlieren. Die hinterherhinkende Digitalisierung und die langsam mahlenden Mühlen der Bürokratie bereiten vielen Großstädten Probleme. Mit Blick auf Wissenschafts- und Innovationsförderung kann die Rhein-Main-Region etwa von München oder Berlin lernen, was noch besser geht, um national sowie international wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben.

Was erwarten Sie als neues Mitglied von einem regionalen Unternehmernetzwerk wie der Wirtschaftsinitiative? Und was ist Ihre Motivation, sich hier aktiv einzubringen?

Für KNETTENBRECH + GURDULIC stellt die Mitgliedschaft in der Wirtschaftsinitiative eine einzigartige Möglichkeit zur Vernetzung in der Region dar. Wir freuen uns auf neue Kontakte und Wissensaustausch. Als deutschlandweit aktive Unternehmensgruppe mit einem eigenen Netzwerk über die Metropolregion hinaus hoffen wir, zudem zur gegenseitigen Stärkung der Mitglieder beitragen zu können.

Persönlich freue ich mich darauf, als Mitglied aktiv zur positiven Weiterentwicklung meiner Heimat beizutragen, damit die Rhein-Main-Region nicht nur ihre wirtschaftliche Stärke behält, sondern den Menschen auch weiterhin eine hohe Lebensqualität bietet. Ich bin gespannt auf den Austausch gemeinsamer Zukunftsperspektiven.